Zeitschrift für Dialektische Theologie (ZDTh), 1/2016
Georg Plasger (Hrsg.)
mit Beiträgen u. a. von Christophe Chalamet (Genf), Gert-Jan van der Heiden (Nijmegen), Ger Groot (Nijmegen), Michael Weinrich (Bochum)
Barths famoser Römerbrief von 1922 ist wie ein Meteor in die damalige theologische und kirchliche Landschaft eingeschlagen und hat bis heute für die Theologie Weichen gestellt. Themen, die als Bruch mit der Modernität oder sogar als postmodern gelten, lassen sich in diesem merkwürdigen Pauluskommentar finden.
Mit dem Grundsatz, dass der lebendige Gott der Bibel in seiner Gnade frei ist und keine Verlängerung menschlicher Wunschträume und Projektionen ist, zerbrach er auch die enge Verbindung des Christentums mit westlicher Kultur und humanen Werten.
In der heutigen Forschung ist anerkannt, dass Barths prinzipielle Entscheidungen auch in seiner reiferen Theologie weiterwirken. Unklar bleibt jedoch, in welchem Mass das der Fall ist. Es ist überhaupt eine offene und spannende Frage, wie der Römerbrief sich in Barths Gesamtwerk einfügen lässt. Diesen Fragen gehen die Hauptbeiträge des Bandes in verschiedenen Perspektiven nach.