Trost

Quatember 83 (2019) 4
Quatember, Heft 4/2019

Die Heilige Schrift spricht von Gott als dem »Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes« (2. Kor 1,3). Christliche Erfahrung der Nähe Gottes ist von dieser liebenden Zuwendung, vom aufrichtenden »Zuspruch«, der Paraklese, zutiefst geprägt. Der Heilige Geist ist in der Sprachprägung des Johannes-Evangeliums der »Paraklet«, der Tröster und Ermutiger schlechthin. Besonders die mystische Tradition weiß aber auch von den Erfahrungen der »Trockenheit« und der »Trostlosigkeit«, in denen sich Gott entzieht. Die emotionale Bedürftigkeit der Glaubenden kann dazu führen, mehr die tröstende Erfahrung als die Gegenwart Gottes selbst zu suchen. Dieses Heft geht den Motiven und den unterschiedlichen Sprachen des Trostes und der Trostlosigkeit in der Geschichte des Glaubens nach und fragt nach dem, was in seelsorglicher Perspektive tatsächlich trösten kann. Das Thema des Trostes soll auch als Teil der Botschaft von Advent und Weihnacht entfaltet werden, wie es denn in J.S. Bachs Weihnachtsoratorium heißt: »...dass dieses schwache Knäbelein soll unser Trost und Freude sein.«

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