Marginalisierungsstrategien in der Frühen Neuzeit
Leucorea-Studien zur Geschichte der Reformation und der Lutherischen Orthodoxie, Band 41
Henning P. Jürgens | Christian Volkmar Witt (Hrsg.)
Mit der Reformation kam es im lateineuropäischen Christentum zu einem religiösen Pluralisierungsimpuls ungekannten Ausmaßes. Diese Pluralisierung vollzog sich auf Seiten der Akteure nicht unreflektiert, sondern fand auf der Ebene von Selbst- und Fremdwahrnehmung gedankliche Verarbeitung und theologische Vertiefung – und zwar auch durch die dabei Ausgegrenzten bzw. Marginalisierten.
Der vorliegende Band will Marginalisierungsprozesse, die im 16. und 17. Jahrhundert von politischen oder theologischen Akteuren ausgelöst wurden, in interdisziplinärem Zugriff exemplarisch erfassen und dabei die Bandbreite der dahinter liegenden Wahrnehmungsmuster ausleuchten. Motive, Rahmenbedingungen und Ausgangspunkte von Marginalisierungsprozessen werden dazu genauso in den Blick genommen wie Instrumente, Medien und Strategien, mittels derer Marginalität erzeugt und wahrnehmbar gemacht wurde.
Mit Beiträgen von Irene Dingel, Corinna Ehlers, Henning P. Jürgens, Armin Kohnle, Robert Kolb, Jan-Martin ...