Die Rhetorik der Anschaulichkeit in den Gottesthron-Szenen der Johannesoffenbarung
Arbeiten zur Bibel und ihrer Geschichte (ABG), Band 49
Nils Neumann
Nils Neumanns Habilitationsschrift beschäftigt sich mit der bildhaften Sprache in der Johannesapokalypse und untersucht diese mit den Mitteln des Rhetorical Criticism. Unter den hellenistischen Rhetorikern ist der Topos der »Anschaulichkeit« bekannt: Wo ein Redner seinen Gegenstand detailliert und lebhaft in Worte fasst, versetzt er die Hörenden innerlich in die erzählte Szene hinein. Unter dieser Perspektive ergeben sich neue Einsichten in die Wirkung, die das letzte Buch der Bibel bei seinem Publikum erzielen will. Neumann zeigt anhand der Szenen, die sich vor Gottes Thron zutragen, wie der Text auf ein Unmittelbarkeitserlebnis der Hörenden abzielt. Die Adressatenschaft der Johannesoffenbarung erblickt die beschriebenen Ereignisse innerlich vor sich und wird dadurch nicht nur kognitiv sondern auch emotionell angesprochen.
[The Rhetoric of Vividness in the Scenes Describing God's Throne in the Revelation of John]
Nils Neumann's Habilitation thesis „Hören und Sehen“ deals ...