Zum Moralismus in gesellschaftlichen und theologischen Debatten
Detlef Hiller | Daniel Straß (Hrsg.)
War in moralischer Hinsicht früher die Theologie im Verdacht, ihre Weltsicht übergriffig auszuweiten, während die »neuen« Wissenschaften eine »werturteilsfreie« Herangehensweise gegen zu viel Moral versprachen, scheinen heute die Sozialwissenschaften und auf sie bezogene Handlungsfelder moralisch aufgeladen, während die Theologie schweigt oder sich dem Trend anschließt.
Die Autoren fragen aus verschiedenen wissenschaftlichen Blickwinkeln nach den Ursachen dieser Entwicklung. Sie tasten sich dabei zu der Grenze vor, an der die Sorge um ein verantwortungsvolles Miteinander und Achtsamkeit umschlägt in einen rigiden Moralismus, den die Autoren in seinen verschiedenen Erscheinungsformen zu verstehen versuchen. In der Rückbesinnung auf theologische Grundlagen und im Geiste einer vitalen christlichen Spiritualität zeigen sich kritische Einsichten und überraschende moralische Entlastungen.
Mit Beiträgen von Roland Deines, Kai Funkschmidt, Detlef Hiller, Gerold Lehner, Christoph Raedel, ...